Die Fortbewegung auf dem Bauch oder Rücken und das Bewegen auf allen Vieren bäuchlings oder rücklings stellen ein hervorragendes Training der Koordination sowie der Arm-, Hüft- und Rumpfstabilität dar. Es ist auch konditionell anspruchsvoll und trotzdem sicher und sehr praktisch. So hilft diese Fertigkeit bei der sicheren Überquerung von schwierigem Terrain, der Unterquerung von Hindernissen, dem geschickten Hinab- oder Hinaufbewegen in steilem Gelände, beim Verstecken und als Übergang zwischen verschiedenen Fertigkeiten(Skill-to-Skill-Transition, zum Beispiel bei einem Sprung aus großer Höhe, nach dem das Kriechen den Übergang zur anschließenden Laufbewegung darstellt)!
Springen ist eine der interessantesten Fertigkeiten, die bei MovNat geübt werden, da vor allem die sichere Landung einen hohen Grad an Koordination und Genauigkeit erfordert. In den meisten Fällen ist das Springen ein Übergang von einer Technik zur nächsten, zum Beispiel ins Krabbeln, ins Balancieren oder ins Klettern. Springen stellt somit eine weitere praktische Fertigkeit dar, den Umgang mit schwierigen und komplexen Umweltbedingungen zu meistern. Das Praktizieren von Sprüngen ist auch für eine Vielzahl von Sportarten förderlich. So gibt es bei den meisten Mannschaftssportarten und auch in Einzeldisziplinen, wie in der Leichtathletik viele Momente, in denen man Sprungbewegungen beherrschen muss. Dabei ist sowohl eine große Sprunghöhe als auch die präzise Landung erforderlich. Was auf den ersten Blick einfach wirkt, ist nicht zu unterschätzen. Bei MovNat üben Sie verschiedene Sprungtechniken, die Ihre Kraftentfaltung, Präzision, Geschmeidigkeit und Kondition verbessern.
Die körperliche Fähigkeit, Kraft aufzubringen, wirkt sich positiv auf eine Vielzahl anderer Bewegungsqualitäten aus. Die manipulativen Fähigkeiten Heben und Tragen haben erhöhte Anforderungen an die Körperkraft und Stabilität und sind daher ein sehr effektives Trainingstool.
Unser Körper hat besonders für sehr schweres Heben diverse Strategien, um mehr Stabilität zu schaffen und sich somit selbst vor einer Verletzung zu schützen.
Die verschiedenen Techniken des Hebens und Tragens sind nicht nur von der Kraft abhängig, sondern, wie alle anderen Fertigkeiten, auch sehr von den Bestandteilen der Technikbildung, wie Haltung Sequenz, Timing und selektive Spannung abhängig.
Schweres Heben schadet dem Rücken?
Ob eine Bewegung dem Körper schadet, hängt davon ab, wieviel Belastung dem Körper im Verhältnis zu seinem Trainingsstand zugefügt wird und welche technischen Voraussetzungen erfüllt sind. Oft sind eine schlechte Hebetechnik, mangelnde Stabilisierungsfähigkeit des Rumpfes oder eine zu hohe Last der Grund dafür, dass das Heben zum Problem wird. Jedoch bringt diese Fertigkeit bei korrekter Technik und Berücksichtigung der individuellen körperlichen Verfassung enorme Effekte in Bezug auf die Rückengesundheit und Leistungsfähigkeit. Die perfekte Ausführung des Hebens machen uns unsere Kinder und professionelle Gewichtheber vor.
Beim Werfen und Fangen handelt es sich um eine der dynamischsten und vielseitigsten Fähigkeiten innerhalb der manipulativen Techniken. Die Anforderungen umfassen einen besonderen Fokus, Wachsamkeit, Reaktion und Genauigkeit, da das Objekt nie dasselbe Verhalten zeigt, sei es als Übung mit einem Partner oder beim Üben mit dem Objekt allein. Werfen und Fangen lehren den Übenden, welch komplexe Prozesse zur Entstehung von effizienten Bewegungen im Körper erforderlich sind, dass Beine, Hüfte, Rumpf und Arme nötig sind, um eine starke Bewegung zu produzieren, eine Bewegungsrichtung zu verändern und Kräfte sanft zu absorbieren. Ein sehr schöner Aspekt des Werfens und Fangens ist der kooperative und spielerische Charakter.
Die Balance ist eine fundamentale Qualität. Egal ob wir eine Position halten oder laufen, gehen, springen, klettern, kriechen usw., wir befinden uns immer in permanenter Interaktion mit der Schwerkraft. Herausforderungen aus der Umwelt, wie zum Beispiel ein schmaler, rutschiger oder instabiler Untergrund, sorgen dafür, dass ein Individuum einem höheren Risiko für Stürze durch das Verlieren des Gleichgewichts ausgesetzt ist. Die Auseinandersetzung mit solch einer Umgebung erfordert ein hohes Maß an Fokussierung, speziell auf die eigenen Unterstützungspunkte (POS) und die Verteilung des Körpergewichts, sowie in vielen Fällen eine langsamere Bewegung.
Klettern ist eine der fundamentalsten Fähigkeiten des Menschen. Unsere Vorfahren lebten über 15 Millionen Jahre auf Bäumen, erst seit 2 Millionen Jahren versuchen wir uns auf dem Boden aufrecht fortzubewegen.
Das senkrechte Klettern über eine Stange, Mauer oder eine Wand ist eine grosse Herausforderung für Körper und Geist. Klettern hat einen hohen Fitnessaspekt, da das eigene Körpergewicht exakt gegen die Gravitation bewegt wird. Es lehrt Anfänger viel über die Wichtigkeit von Stützpunkten, selektiver Anspannung und gutem Timing. Letztlich braucht es Mut, um in die Höhe zu steigen, hilft aber umso besser bei der Bewältigung von Ängsten und dem Aufbau von Selbstvertrauen.
